Bei dem Anbau von Cannabis können ständig Nährstoffprobleme auftreten. Die drei wichtigsten Makronährstoffe, mit denen man zu tun haben wird, sind Stickstoff, Phosphor und Kalium (oder N, P und K). Natürlich gibt es auch andere Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink oder Kalzium, welche bei Nährstoffproblemen oder -mängeln ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Das größte Problem, mit welchem man konfrontiert wird, ist die Aufrechterhaltung eines genauen pH-Gleichgewichts im Wasser und im Boden. Der pH-Wert ist weitgehend dafür verantwortlich, wie viele Nährstoffe die Pflanzen aufnehmen. Bei der Anpassung des pH-Gleichgewichts geht es im Allgemeinen darum, das Wasser saurer oder alkalischer zu machen. Allgemein will man, dass der pH-Wert in der Mitte der pH-Skala liegt (zwischen 6,0 und 7,0). Jede Art von Nährstoff, den man dem Boden hinzufügt oder entzieht, kann sich auf das pH-Gleichgewicht auswirken und darauf, wie viele Nährstoffe die Pflanze nutzen kann.
Der pH-Wert Der Cannabis Pflanze
Die pH-Skala ist ein Maß dafür, wie sauer oder alkalisch eine Substanz ist. Sie reicht von 1,0 bis 14,0, wobei 7,0 neutral ist. Je weiter unten auf der Skala eine Substanz steht, desto saurer ist sie. Je höher auf der Skala, desto höher ist die Alkalität. Bei der Bewässerung der Pflanzen sollten man stets darauf achten, dass sowohl das Wasser, als auch die Erde einen angemessenen Wert haben. Im Boden liegt der ideale pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5, damit die Pflanze genug Nährstoffe aufnehmen kann. Es ist wichtig, den pH-Wert auf einem akzeptablen Wert zu halten, um das Risiko eines Nährstoffmangels zu vermeiden.
Um pH-Probleme mit der Erde zu vermeiden, kann man spezielle Erde kaufen, welche auf einen idealen pH-Wert ausgerichtet sind. Im Notfall kann man auch mit Düngern aushelfen, welche den pH-Wert senken bzw. erhöhen.
Nitrogen (Stickstoff) – Nährstoffmangel
Stickstoff spielt eine wichtige Rolle bei vielen Funktionen der Pflanze und ist ein häufiger Mangel beim Anbau. Funktionen der Pflanze, einschließlich der Produktion von Aminosäuren und der Vitalität der Photosynthese werden beeinträchtigt oder kommen zum Stillstand. Ein Stickstoffmangel in der Pflanze äußert sich zunächst in einer Vergilbung der Blätter. Sie beginnen sich einzukräuseln und sterben dann ab, wenn der Mangel nicht schnell behandelt wird. Der Mangel nimmt seinen Weg von den unteren Blättern zu den oberen Blättern hinauf.
Bei der Behebung eines Stickstoffmangels kommt es darauf an, den richtigen Dünger mit dem richtigen NPK-Verhältnis zu verwenden. Natürlich sollte der N-Wert während des größten Teils des vegetativen Wachstums höher sein. Für eine schnelle Behandlung können Sie Fledermausguano und andere Sachen verwenden.
Häufigkeit: Häufig
Merkmale: Blätter vergilben/ Kräuseln sich ein und sterben ab/ Mangel von unteren zu oberen Blättern
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Phosphor – Nährstoffmangel
Ein Mangel an Phosphormangel ist nicht häufig, aber es ist eine Möglichkeit. Die Pflanze wird beginnen, Symptome wie dunkler werdende Blattfarben und langsames Wachstum zu zeigen. Mit der Zeit werden die Blätter sich zur Pflanze krümmen und eine bräunliche Farbe annehmen. Blattstiele und andere Pflanzenteile beginnen sich dunkler, blau oder rot zu färben. Phosphor ist am wichtigsten während der Blütezeit als Reproduktionsmittel, trägt aber auch zur Stärkung des Wurzelsystems und Stängel bei. Wenn während der Blütezeit nicht genügend Phosphor vorhanden ist, kann die Pflanze nicht ihre volle Leistung bringen. Um den Phosphormangel zu beheben, muss man einen Dünger finden, der ein NPK-Verhältnis mit einem höheren P-Gehalt aufweist.
Blühdünger und Guano mit hohem Phosphorgehalt können die Auswirkungen des Phosphormangels wirksam abmildern.
Häufigkeit: Selten
Merkmale: Dunklere Blattfarben/ Langsameres Wachstum/ Krümmende & bräunliche Blätter/ Blattstile Blau/Rot
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Kalium – Nährstoffmangel
Kaliummangel (K-Gehalt) bei Cannabis Pflanzen recht häufig. Ein Kaliummangel könnte die Pflanzen auf den ersten Blick größer und kräftiger erscheinen lassen, aber die
unteren Blätter könnten absterben. Die Blätter können sich auch bräunlich verfärben und an manchen Stellen nekrotische Flecken entwickeln. Chlorotische Flecken werden sichtbar, wenn der Mangel anhält. Kalium ist wichtig für den Transport von Wasser und die spätere Entwicklung der Knospen. Dennoch sind kleine Mängel wirklich nur kosmetisch. Für die Behebung größerer Mengen benötigt man eine wasserlösliche Kaliumlösung.
Häufigkeit: Häufig
Merkmale: Untere Blätter sterben/ Bräunliche Färbung und teilweise nekrotische Flecken
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Magnesium – Nährstoffmangel
Ein Magnesiummangel ist selten, wenn man Cannabis im Freien anbaut, aber er kann in Innenräumen auftreten. Zunächst sind vor allem die unteren Blätter der Pflanze betroffen, die gelb werden. Sie vergilben und verlieren an Wuchskraft – Schließlich werden diese Blätter absterben. Der Mangel wirkt sich auf die mittlere und dann auf die obere Blattschicht aus. Magnesium ist ein wichtiger Faktor bei der Produktion von Chlorophyll in der Pflanze. Bittersalz ist der schnellste und einfachste Weg, um einen Magnesiummangel zu behandeln. Es ist auch wichtig
zwischen Magnesiummangel und Eisenmangel zu unterscheiden, damit man die Pflanzen nicht nicht überdüngt.
Häufigkeit: Selten
Merkmale: Blätter vergilben/ Auswirkung auf mittlere bis oberen Blätter
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Eisen – Nährstoffmangel
Ein Eisenmangel gehört schon zu den häufigeren Mangelerscheinungen. Er beeinträchtigt das neue Wachstum der Pflanze, einschließlich der Blätter. In den meisten Fällen sind die oberen Blätter betroffen, und Sie werden deutliche Vergilbung der Blätter feststellen. Die Blattadern bleiben grün, aber die Blätter selbst haben nicht die richtige Menge an Chlorophyll. Und Eisen spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Chlorophylls. Ein Eisenmangel kann sehr ähnlich aussehen wie ein Magnesiummangel, nur das ein Eisenmangel das neue
Wachstum beeinträchtigt. Die Probleme tritt also nur in den oberen Blättern auf und nicht in den unteren/ mittleren Blättern. Eisenmangel tritt in der Regel in Verbindung mit einem unausgewogenen pH-Wert auf.
Häufigkeit: Häufiger
Merkmale: Wachstum beeinträchtigt/ Blätter vergilben (häufig oben)/ Blattadern bleiben grün
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Zink – Nährstoffmangel
Zinkmangel ist nicht ungewöhnlich und führt zu einigen auffälligen Veränderungen in der Struktur der Pflanze. Die Blattspitzen des neuen Wachstums werden verdreht und die Adern der älteren Blätter fangen an, gelb zu werden. In manchen Fällen kann die Pflanze leicht blass wirken. Während der Blütezeit beginnen sich die Knospen zu verdrehen und sind unförmig. Zinkmangel ist im Allgemeinen mit einem Mangel an Mangan und Eisen verbunden. Zink ist in vielerlei Hinsicht hilfreich, unter anderem für den Pflanzenaufbau und die Enzymproduktion. Ein schwerer Zinkmangel kann dazu führen, dass die Pflanze welkt oder brüchig wird. Um einen Zinkmangel zu beheben, muss man sowohl
Mangan und Eisen im Auge behalten. Da diese drei Stoffe oft miteinander verbunden sind, ist es am besten, wenn man eine Mikromischung aus allen dreien besorgt. Auf diese Weise deckt man alle Bedürfnisse ab.
Häufigkeit: Häufiger
Merkmale: Wachstum unförmig/ Adern älterer Blätter werden gelb
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Schwefel – Nährstoffmangel
Obwohl Schwefelmangel selten vorkommt, kann er dennoch gelegentlich auftreten. Die Pflanze zeigt erste Anzeichen von Schwefelmangel durch Vergilben der neueren Blätter. Das Wachstum kann verkümmern und die Blätter werden schmaler und brüchiger als zuvor. Es ist wichtig, den Schwefelgehalt auf einem akzeptablen Niveau zu halten, da er eine Reihe von Pflanzenprozessen unterstützt, darunter Wurzelwachstum und Chlorophyllproduktion. Ein Mangel an Schwefel tritt jedoch nur selten auf, da die meisten Düngemittel und Böden von Natur aus eine akzeptable Menge an Schwefel enthalten. Falls es trotzdem zu einem Mangel kommt, ist die Lösung ziemlich einfach- Bittersalz, Kaliumsulfat und verschiedene andere Mittel können Abhilfe schaffen.
Häufigkeit: Selten
Merkmale: Vergilbte neue Blätter/ Wachstum verkümmert/ Schmale & Brüchige Blätter
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Mangan – Nährstoffmangel
Manganmangel ist bei Cannabis Pflanzen eher selten. Sie treten fast immer in Verbindung mit Eisen- und Zinkmangel auf, so dass man dies bei der Behandlung der Pflanzen berücksichtigen muss. Der Mangel zeigt sich an den neuen Blättern. Diese Blätter fangen an gelb zu werden und weisen mehrere nekrotische Flecken. Die Wuchskraft der Pflanze kann stark beeinträchtigt werden, wenn Mangan nicht nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Umgekehrt kann zu viel Mangan sogar einen Eisenmangel verursachen. Mangan ist für die Chlorophyllproduktion und die Bildung von Nitraten mitverantwortlich. Daher ist es wichtig, dass man den richtigen Gehalt an Mangan in der Erde hat oder in der Nährlösung. Wasserlösliche Düngemittel eignen sich gut, um den Boden mit Mangan zu versorgen.
Häufigkeit: Selten
Merkmale: Blätter werden gelb/ Nekrotische Flecken
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Bor – Nährstoffmangel
Bormangel ist beim Anbau eher seltener, kann aber die Fähigkeit der Pflanze zum Gedeihen beeinträchtigen. Das erste Anzeichen für einen Bormangel ist, dass sich die Triebspitzen braun oder grau verfärben. In der Tat, das einzige, was ein Bormangel bei der Pflanze wirklich beeinträchtigt, ist das das Wachstum. Die Wachstumsspitzen werden schließlich absterben, aber man kann auch “tote” Stellen an den Blättern erkennen. Auf jeden Fall sollte man das Problem behandeln, denn Bor ist wichtig für pflanzliche Prozesse wie Samenbildung, Pollenproduktion und mehr. Die Behebung des Problems liegt meistens in der Bewässerung. Man kann Borsäure verwenden (einfachste Lösung), aber auch Kompost kann den Borgehalt wieder normalisieren.
Häufigkeit: Selten
Merkmale: Wachstum beeinträchtigt/ Wachstumsspitzen sterben ab
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Kalzium – Nährstoffmangel
Kalziummangel ist bei Pflanzen, welche im Freien angebaut werden eher ungewöhnlich – es kann jedoch auftreten. Wie komm es also zu einem Kalziummangel? Bestimmte Arten von
Wasser enthalten keine großen Mengen an Kalzium und sind daher für den Einsatz weniger geeignet. Wenn man nur Wasser und eine Nährstofflösung verwendet, kann es sein, dass die Pflanze nicht genug bekommt. Ein Mangel äußert sich im Allgemeinen durch große, nekrotische Flecken auf Blättern, die dunkelgrün geworden sind. Ein Kalziummangel kann sich auch auf das Wurzelsystem auswirken, wenn er nicht frühzeitig behandelt wird. Die Behandlung eines Kalziummangels erfordert die Verwendung einer kalziumreichen Substanz wie Kalk.
Häufigkeit: Outdoor Selten / Indoor häufiger
Merkmale: Nekrotische Flecken an Blätter welche dunkelgrün geworden sind
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Kupfer – Nährstoffmangel
Kupfermangel ist zwar ungewöhnlich, kann aber das neue Wachstum erheblich beeinträchtigen. Diese Art des Mangels führt zu Nekrose in jungen Blättern. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Blätter an den Spitzen eine kupferähnliche oder bläulich-graue Farbe annehmen. Da Kupfer so wichtig für die Fortpflanzung und Reife ist, sollten man der Pflanze etwas geben, den Vorrat wieder auffüllt. Kupferfungizide können dazu beitragen, den Kupfergehalt im Boden wieder auszugleichen, aber es gibt auch einige andere Methoden.
Häufigkeit: Ungewöhnlich
Merkmale: Nekrosen junger Blätter/ Blattspitzen bläulich-graue Farbe
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Molybdän – Nährstoffmangel
Ein Mangel an Molybdän ist nicht üblich, kann aber seltsame Auswirkungen auf die Pflanze haben. Wenn diese nicht genug Molybdän haben, wird man feststellen, dass die
mittleren Blätter gelb werden. Auch das neue Wachstum wird verspätet eintreten oder ganz zum Stillstand kommen. Die Triebe beginnen sich zu verdrehen und die Blätter können an den Spitzen eine Art rote Verfärbung aufweisen.
Die Aufgabe von Molybdän ist es, die Produktion von Ammoniak zu unterstützen, das für andere Pflanzenfunktionen wichtig ist. Ein Mangel an Molybdän ist sehr selten, da die Pflanze nur sehr wenig davon brauch. Um einen Mangel zu behandeln, kann man eine Molybdänlösungen verwenden.
Häufigkeit: Unüblich
Merkmale: Verspätetes Wachstum/ Mittlere Blätter gelb
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Silizium – Nährstoffmangel
Siliziummangel ist recht selten, vor allem weil Silizium in der Natur im Allgemeinen reichlich vorhanden ist. Es ist auch reichlich in allen Nährlösungen, Düngemitteln oder anderen Pflanzenhilfsmitteln vorhanden. Silizium spielt eine große Rolle bei der Pflanzenproduktion. Ein Mangel führt zu weniger kräftigen Stängeln und Zweigen.
Silizium ist auch ein natürliches Mittel zur Abschreckung von Insekten. Als Folge kann sein, dass sich neben dem Mangel noch andere Schädlinge und Insekten häuslich niederlassen – Das will man vermeiden! Auch die Photosynthese wird durch einen Mangel negativ beeinflusst. Es gibt einige Siliziumquellen, die einen Mangel beheben können. Dazu gehören beispielsweise Diatomeenerde.
Häufigkeit: Unüblich
Merkmale: Weniger kräftige Stängel/Anfälliger für Insekten & Schädlinge
Möglichkeiten der Behandlung: Kieselgur, Siliziumdioxid-Pflanzsubstrat, Silikatsalze, Flüssiges Silizium